Man nehme vier große Messehallen, bestücke sie mit den Werken von rund 800 Künstler*innen und 300 Galerien, die alle etwas zur klassischen Moderne beitragen und fertig ist eine der größten Kunstausstellungen Süddeutschlands, in der wir uns aufgemacht haben, spirituelle Elemente in der Kunst aufzuspüren und vielleicht sogar neue Trends dabei zu entdecken.

Das Altarbild aus Essensbesteck mit den davor für eine Krönung bereitgestellten Insignieren ist etwas zum Schmunzeln. Gruselig wirkende Engelsfiguren werden von großformatigen Suchbildern abgelöst, in denen eine Vielzahl kirchlicher Wandgestaltung zusammengeschnitten wurde, erst zu erkennen wenn man näher tritt. Ebenfalls zerschnipselt und anders zusammengesetzt wurde die berühmte Kathedrale in Moskau mit ihren Zwiebeltürmen.

Ein Fotograf dokumentiert eine Fronleichnamsprozession, ein anderer eine Gruppe aus dem Bild laufender Nonnen.

Dennoch sind die spirituellen Versatzstücke dieses Jahr nicht so häufig anzutreffen. Während Strumbel in früheren Jahren eine ganze Kirche in der Ausstellungshalle aufbauen ließ, um in ihr seine spöttisch-theatralischen Heimatbegriffe zu zelebrieren oder in einer beißend-ironischen Arbeit der frühere Papst in einem goldenen Käfig eingeschlossen auf Fütterung wartete, ist nach unserem Empfinden der spirituelle Anteil diesmal deutlich zurückgegangen.

Eine der schönsten Entdeckungen für uns war die aus zarten weißen Stoffbahnen 5 m hoch gespannte Baldachinkonstruktion, die einerseits wie ein museal ausgestelltes Knochengerippe eines Dinosauriers und andererseits wie eine kleine Kathedrale wirkte.

Das alleine schon war den ganzen Besuch wert. 

Man stelle sich nur vor, diese Konstruktion in einer großen Kirche, allseits mit Projektoren, Beamern und Scheinwerfern in unterschiedliches Licht getaucht, einfach art-emberaubend...

Alle Bilder und Eindrücke die wir für Euch festgehalten haben, könnt Ihr euch unten ansehen.